Teotihuacán – eine Stadt nach kosmischem Vorbild


Die eindrucksvollen Pyramiden von Teotihuacán erheben sich in der mexikanischen Hochebene unweit von Mexiko-Stadt. Lange hielt man die Azteken für ihre Erbauer, tatsächlich wurden sie aber Jahrhunderte vor deren Eintreffen von einem bisher unbekannten Volk geschaffen, das die ganze Stadt als perfektes Abbilde des Himmels anlegte.

Die wichtigsten Fakten:
Fläche der Stadt: 24 km²
Sonnenpyramide: Grundfläche 227m x 227m, Höhe 67m,
erbaut im 1. Jh. n .Chr.
Mondpyramide: Grundfläche 150m x 200m, Höhe 48m
Quetzalcoatl-Pyramide Ursprünglich ein Tempel, der mit einer Pyramide überbaut wurde und inzwischen wieder teilweise freigelegt worden sind. Sie erhielt ihren Namen von den gefiederten Schlangen (Quetzalcoatl) an ihrer Fassade, dem Symbol der Verbindung von Himmel und Erde.

Die Geschichte der Stadt:
„Ort der Götter“ heißt Teotihuacán auf Náhuatl, der Sprache der Azteken. Lange war man davon überzeugt, diese älteste Stadt des amerikanischen Kontinents sei von dem Indianervolk erbaut worden, das ihr auch den Namen gab. Doch tatsächlich stießen die Azteken erst im 14. Jahrhundert von Norden her ins Hochland von Mexiko vor und erbauten dort ihre Hauptstadt Tenochtitlán, das Mexika-Stadt. Wie man inzwischen weiß, ist Teotihuacán viel älter. Die Stadt, die die Azteken schließlich entdeckten und als Kultstätte nutzten, lag zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahrhunderten verlassen da; die Wohnbezirke waren zerstört, und nur die prachtvollen Pyramiden erhoben sich noch. Ihre Blüte erlebte Teotihuacán sehr wahrscheinlich zwischen 150 und 600 n. Chr. Die Stadt erlangte großen Reichtum und war mit 200.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt ihrer Zeit.
Wie die Anfänge ist auch das Ende Teotihuacán unbekannt: Niemand weiß, wann genau und wieso die Stadt verlassen wurde. Vermutlich reduzierte eine Dürreperiode, die Ernteerträge so sehr, dass ein Überleben in Teotihuacán nicht mehr garantiert war, möglicherweise waren aber auch religiöse Gründe ausschlaggebend. Endgültig ging die Stadt wahrscheinlich unter, als sie um 700 n.Chr. von Barbaren gebrandschatzt wurde.

Stadt nach kosmischem Vorbild
Bis heute weiß man weder, wie Teotihuacán ursprünglich hieß, noch wer die Stadt erbaute und die phänomenalen Pyramiden inspirierte. Fest steht nur eines: Die Erbauer der Stadt müssen meisterliche Architekten und Handwerker mit präzisem Wissen über die Gestirne gewesen sein, denn Teotihuacán ist ein perfektes Abbild des Himmels. Der amerikanische Ingenieur Hugh Harleston beschäftigte sich in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts mit den Maßen und Beziehungen der Bauwerke zueinander und errechnete, dass die Dimensionen für die Bahnen von Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn Uranus und sogar für Neptun und Pluto – die aber erst 1846 und 1930 entdeckt wurden – exakt in der Gesamtanlage wiedergegeben sind: Teotihuacán ist ein perfektes Modell unseres Sonnensystems.

Aufbau der Stadt:
Beherrscht wird die Anlage von Teotihuacán von der Sonnen-, der Mond und der Quetzalcoatl-Pyramide. Man nimmt an, das allein für ,den Bau der Sonnenpyramide mehr als 3000 Personen über 30 Jahre lang tätig waren.
Als Nord-Süd-Achse durchläuft die Stadt ein etwa 3 km langer Boulevard, die „Straße der Toten“. Auf beiden Seiten stehen kleine Pyramiden, gefolgt von einer Reihe geschlossener Höfe, die früher für Gräber gehalten wurden – daher der Name der Straße. Heute weiß man, dass diese Annahme falsch war, denn die Ureinwohner Teotihuacán verbrannten die Toten.
Es gibt verschiedene Theorien über den Sinn der Straße. So vermutet der amerikanische Ingenieur Alfred Schlemmer, die Höfe seien in Wirklichkeit Becken gewesen, die mit Wasser gefüllt wurden, um den Himmel und die Sterne zu reflektieren. Der Schweizer Autor Erich von Däniken sieht in der Straße eine gewaltige Landebahn für Außerirdische – für diejenigen, die den Bau der Pyramiden und die Anlage der Stadt inspirierten: die Götter aus dem All. Andere Forscher sehen in der Straße eine symbolische Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen den göttlichen Bauten der Pyramiden und der Wohnstadt der Bewohner.

Die Glimmerkammer
Das jüngste Geheimnis Teotihuacáns ist die Glimmerkammer. 1983 stießen Archäologen auf Kellerräume, deren Decken mit einer Schicht aus Glimmer isoliert sind, die in einem Sandwich-Verfahren (Stein-Glimmer-Stein) eine Dicke von 15 cm haben. Bis heute ist nicht klar, wozu diese Kammern dienten. In einer Theorie wird vermutet, hier sei Empfindliches aufbewahrt worden, das gegen äußere Einflüsse geschützt werden musste, z.B. gegen Außenhitze. Eine andere Theorie besagt, hier sei Hitze erzeugt worden und die Kammer eine Art Schmelzofen gewesen. Nach Ansicht des durchaus streitbaren amerikanischen Autors und selbst ernannten Altertumswissenschaftlers Zecharia Sitchins handelt es sich um eine Anlage zur Zerlegung, Verfeinerung oder Reinigung mineralischer Stoffe. Das Rätselhafteste jedoch bleibt die Tatsache, dass es in Mexiko kaum natürliche Glimmervorkommen gibt; Glimmer kommt nur in Südafrika, Brasilien, den USA und Russland vor. Woher stammen also die Glimmerschichten in Teotihuacán, wieso wurden die unterirdischen Räume damit isoliert, und wer ordnete dies an.
Eine weitere Frage ist offen: Aus einem der unterirdischen Räume läuft ein mit Glimmer isoliertes Rohr. Niemand weiß, wozu es diente.

Außerirdische Lehrmeister ?
Ebenso wie Erich von Däniken glaubt auch Sitchins, dass die präkolumbianischen Kulturen mithilfe von Göttern, den Anunaki („die vom Himmel kamen“), entstanden. Die Parallele zu den Pyramiden von Gizeh, von denen man ebenfalls sagt, „Götter“ hätten sie erbaut, ist offensichtlich. Sitchins schließt, die Erbauer der sonnen- und Mondpryramide kannten Gizeh und bauten ihre Pyramiden bis auf die Treppen und die Plattform oben nach. Sie haben dieselben Dimensionen, wenngleich die Pyramiden von Gizeh mit 146m mehr als doppelt so hoch sind. Heute glaubt man in Kreisen der Grenzwissenschaftler, dass die Pyramiden von Gizeh bereits 8.500 Jahre vor der Existenz der Pharaonen erbaut wurden, also gegen Ende der Eiszeit. Diese Theorie wirft weitere nicht zu beantwortende Fragen auf, denn welcher steinzeitliche Mensch wäre dazu in der Lage gewesen? Stammen die ursprünglichen Pyramiden von Teotihuacán auch aus jener Zeit ?
Viele Wissenschaftler vermuten, dass wir nicht die einzigen „intelligenten“ Wesen sind. Aber gab es eine Zeit, in der Götter – Außerirdische – als Lehrmeister zu uns kamen? Gibt es Beweise? Für Grenzwissenschaftler schon: „Die Erde ist voll davon“, sagt Erich von Däniken, „ständig haben wir sie vor Augen, sehen sie in Museen, aber erkennen sie nicht.“