Antike Technologie


Bei Ausgrabungen oder der Untersuchung von Zeichnungen geschieht es hin und wieder, dass Formen auftreten, die bewusst oder unterbewusst mit bestimmten Ereignissen oder Gegenständen in Verbindung gebracht werden. Mitunter konnte man auf diese Weise tatsächlich Anzeichen für eine frühere Technologie entdeckten; in den meisten Fällen handelt es sich jedoch um falsche Spuren, bei denen die Fantasie den Betrachtern einen Streich spielte.

Die Hieroglyphen von Abydos


Bei Untersuchungen des Sethos-Tempels im ägyptischen Abydos stieß man unmittelbar über eine Säule auf ungewöhnliche Hieroglyphen. Die Symbole waren so geformt, dass viele Betrachter darin ein U-Boot, einen Panzer, ein Kanonenboot und einen Hubschrauber auszumachen glaubten. Tatsächlich wiesen diese Hieroglyphen eine große Ähnlichkeit mit den beschrieben Fahrzeugen auf. Da diese vier Zeichen im Verbund auftauchten, machten die Hieroglyphen kurze Zeit nach ihrer Entdeckung im Jahr 1990 Schlagzeilen. Die Inschriften wurden als Beleg herangezogen, dass bei der Entstehung des Tempels, etwa im Jahr 3000 v. Chr., eine solche Technologie verbreitet gewesen sein musste.
Die Ernüchterung folgte nur kurze Zeit später, als sich herausstellte, dass man die Hieroglyphen, die sich links und rechts dieser Zeichen befanden, problemlos übersetzen konnte. Dies fiel allerdings an dieser Stelle zunächst schwer, bis man einzelne Teile der Symbole abdeckte. Tatsächlich scheint es so zu sein, dass man an der Stelle, an der sich die Hieroglyphen befinden, eine Korrektur vorgenommen hat, indem man bereits existierende Zeichen mit Gips oder einem anderen Material ausfüllte und mit neuen Hieroglyphen überschrieb. Als dieses Material sich im Laufe der Zeit zersetzte, wurden die alten unter den neuen Schriftzeichen wieder sichtbar, sodass Hubschrauber, Kampfboot, Panzer und U-Boot letzten Endes auf einen Zufall zurückzuführen sind, vielleicht noch begünstigt durch handwerklich schlechte Arbeit beim Anfertigen der Hieroglyphen.
Dennoch werden diese Hieroglyphen noch immer von verschiedenen Gruppierungen als Argument für eine frühe hoch technisierte Kultur in Ägypten angeführt. An dieser Stelle wird man allerdings vergeblich nach einer antiken Technologie suchen.


Der Segelflieger von Sakkara

 
Im Jahr 1898 wurde in einem Grab bei der ägyptischen Stadt Sakkara ein Holzmodell gefunden, dessen Entstehung bei späteren Untersuchungen auf das Jahr 200 v.Chr. datiert wurde. Zusammen mit einigen Vogelfiguren katalogisiert, beachtete man es vorerst nicht weiter. Erst 1969 wurde es von dem Archäologen Professor Kahlil Messiha (1924-1999) wiederentdeckt. Diese leitete umgehend weitere Untersuchungen in die Wege, da ihn die Form des Modells stark an ein modernes Segelflugzeug erinnerte, wenngleich ein Teil des Hecks abgebrochen war.
Tatsächlich ergaben Untersuchungen, dass das Modell vor seiner Beschädigung flugtauglich gewesen sein musste. Die Frage, ob dieser Segelflieger als Modell für ein größeres, reales Segelflugzeug gedient haben könnte, war allerdings nicht zu beantworten.
Ungewöhnlicher weise geriet der „Segelflieger von Sakkara“ kurze Zeit später wieder ins Zentrum des wissenschaftlichen Interesses, als eine Sammlung von goldenen Stücken aus Kolumbien ausgestellt wurde und sich flugzeugähnliche Gebilde unter den Schmuckstücken befanden. Zwar war diese aufgrund ihres Gewichts und ihrer Konstruktionsweise nicht in der Lage zu fliegen, allerdings waren einige Details eingearbeitet, die darauf schließen, dass man sich auch in der Zeit zwischen 500 und 800 n. Chr. in Südamerika mit dem Phänomen des Fliegens befasst hatte. Ob es allerdings weiterführende Experimente gab, konnte bislang nicht geklärt werden.


Der Jaguar von Panama


Auch bei der Figur, die im Jahr 1920 in Panama gefunden wurde, war man zunächst der Ansicht, dass es sich um einen alltäglichen Gegenstand handeln könnte, nämlich um das etwas unglücklich geratene Modell eines Jaguars. Allerdings wurde bereits kurze Zeit später die Vermutung geäußert, dass es sich hier um den Entwurf einer Maschine handeln könnte.
Die Figur wirkt unnatürlich flach und kantig, der Schwanz des Jaguars scheint dagegen sehr kräftig zu sein und weist an seinem Ende zwei große Räder auf, an denen Einkerbungen erkennbar sind. Die Krallen des Jaguars sind ungewöhnlich krumm geformt, sie laufen nach unten spitz zu, allerdings scheinen sie am oberen Ende noch miteinander verbunden zu sein. Alles das sorgte dafür, dass man erwog, es könne sich bei dem Jaguar eventuell um das Modell eines Baggers handeln könnte, dessen Schaufeln, dargestellt durch Beine und Krallen, mithilfe eines Kettenantriebs, denkbar durch die zahnradähnlichen Räder am Ende des kräftigen Schwanzes, zur Bewegung großer Erdmassen gedient haben.
Eine derartige Technologie würde, nach Meinung einiger Experten, den Bau einzelner Städte wie etwa Machu Piccu , „verlorene Stadt“ in den peruanischen Anden, erst ermöglicht haben. Skeptiker dieser Theorie verweisen allerdings darauf, dass man dieselbe Arbeit auch mit Muskelkraft hätte bewältigen können, und führen an, dass man beim Bau eines Baggers weitere Technologien und Fertigkeiten zur Verfügung gehabt haben müsste, wie etwa zum Schmelzen von Eisen oder dem Bauen von Maschinenteilen. Da man bislang allerdings keinen Fund vorweisen könne, von dem die Existenz dieses Wissens ableitbar wäre, fehle es dieser Theorie an Substanz.


Die Batterie von Bagdad

Im Jahr 1936 wurde bei Ausgrabungen am Hügel Khujat Rabu’s, südlich von Bagdad, ein Tongefäß entdeckt, in dem sich ein Kupferblech-Zylinder befand, in dem wiederum ein Eisenstab befand. Der österreichische Archäologe Dr. Wilhelm König schloss aus dieser Zusammenstellung, dass früheren Kulturen die Elektrizität bereits bekannt war.
Einige Jahre später wurden Experimente mit einer Rekonstruktion durchgeführt, die tatsächlich Erfolg hatten. Füllte man in den Zylinder eine Flüssigkeit wie Essig- oder Zitronensäure, entstand zwischen dem Zylinder und dem Eisenstab eine Spannung von ca. 1,5 bis 2 V.
Man brachte diesen Fund mit einem Phänomen in Verbindung, das hierdurch erklärbar wurde: Im Gebiet von Bagdad hatte man Figuren gefunden, die nur dünn mit Gold überzogen waren. Bei weiteren Funden ähnlicher Art war festgestellt worden, dass derartige Figuren normalerweise mithilfe einer Hammer- oder Feuervergoldung behandelt worden waren. Im Fall der Goldfiguren von Bagdad waren allerdings keine Hammerschläge nachweisbar gewesen. Setzte man nun voraus, dass die Galvanotechnik, also die Beschichtung eines Stoffes mit elektrochemischen Mitteln, bereits damals eingesetzt wurde, also etwa zwischen 250 und 225 n.Chr., wäre dieses Problem gelöst gewesen. Tatsächlich stellte sich bei weiteren Nachforschungen heraus, dass bereits einige vergleichbare Tontöpfe gefunden worden waren, und auch später noch wurden weitere ähnliche Behälter entdeckt. Auch fanden sich in Form von Beschreibungen Beweise dafür, das statische Elektrizität bereits zum damaligen Zeitpunkt bekannt war, auch wenn sie nicht auf chemischem Weg hervorgerufen wurden, sondern durch das Reiben von Bernstein, der daraufhin leichte Partikel wie etwa Staub oder Haare anzog.
Grundsätzlich wäre also der Einsatz einer Batterie möglich gewesen – ob dies allerdings tatsächlich der Fall war, ist bis heute umstritten.