Chupacabra

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Der Chupacabra (Vom spanischen chupar: „saugen“ und cabra: „Ziege“), auch Chupacabras geschrieben, ist ein lateinamerikanisches Fabelwesen, das Kleinvieh wie Ziegen oder Schafen gleich einem Vampir die Kehle aufschlitzen und dann das Blut aussaugen soll. Die ersten Berichte kamen 1995 aus Puerto Rico, mittlerweile wird von diesem Phänomen in ganz Süd- und Mittelamerika berichtet. Der Chupacabra ist ein klassisches Beispiel einer modernen Sage (Urban Legend) und wird gerne von Kryptozoologen zitiert.

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Aussehen

Der Chupacabra soll etwa 1 – 1,5 m groß sein und auf seinem Rücken Stacheln tragen, die er nach Belieben einziehen kann. Wie ein Chamäleon soll er seine Farbe beliebig an Hintergrund und Stimmung anpassen können. Es gibt viele widersprüchliche Beschreibungen des Chupacabra, so entspricht er nach einigen Aussagen dem weit verbreiteten Bild eines Außerirdischen mit großem Kopf und großen Augen, anderen Beschreibungen zufolge soll er wie ein nackter Kojote aussehen.

Obwohl das Fabelwesen noch verhältnismäßig „neu“ ist, gibt es darauf bereits einige popkulturelle Bezüge: Beispielsweise in einer Episode der Mysteryserie Akte X, in der sich ein Mensch in einen Chupacabra verwandelt (4. Staffel, Episode 11, "Der Chupacabra"). Ebenfalls wird das Wesen in den Serien Psi Factor, Supernatural, The Walking Dead (2. Staffel, Folge 5) und Bones – Die Knochenjägerin (6. Staffel, Episode 18, "Die fabelhafte Welt des Verbrechens") erwähnt. Es ist Schwerpunkt einer Folge der Zeichentrickserie South Park (16. Staffel, Episode 4, "Jewpacabra"), sowie Dexters Labor. Außerdem tritt ein ähnliches Geschöpf in der Serie Futurama (2. Staffel, Folge 1, "Gefühls-Chip gefällig?") auf. Auch in dem Computerspiel Tropico 3 wird mehrmals auf Chupacabra Bezug genommen, sowie in dem Videospiel Red Dead Redemption, wo es gejagt und erlegt werden kann.

Berichterstattung

Besonders durch die Boulevardmedien in Südamerika, Mexiko und der Karibik wird jedes vom Laien nicht auf den ersten Blick identifizierbare Wesen als Chupacabra bezeichnet, egal ob es sich um eine verweste Katze oder einen vertrockneten Rochen handelt. In jüngerer Zeit sorgte die Sichtung einiger grotesker Tiere in einigen Gebieten der USA für Furore. Es handelte sich um seltsame Vierbeiner von der Größe kleiner bis mittelgroßer Hunde, die zum Teil bis auf wenige Reste komplett haarlos waren, eine fast schon ins Bläuliche gehende graue, runzelige Haut und einen langen dünnen Schwanz hatten. Einige dieser Tiere konnten fotografiert werden, andere wurden in Fallen gefangen oder erschossen. Die Boulevardzeitungen titelten, dass man endlich einen Chupacabra gefunden habe und niemand die Kadaver eindeutig identifizieren könne. Dass aber gerade zu jenem Zeitpunkt die Räude grassierte, und unter den wildlebenden Hunden einen periodischen Höhepunkt erreicht hatte, verschwiegen die allermeisten Redakteure. Tatsächlich handelte es sich bei den bedauernswerten Kreaturen um nichts anderes als Füchse, Kojoten und wilde Hunde, deren von Räudemilben zerfressene Haut die Haare verloren hatte, weshalb die Proportionen dieser Tiere auch so merkwürdig wirkten. Einige waren bis auf die Knochen abgemagert, was den "Zombie-artigen" Eindruck zusätzlich verstärkte. Tatsächlich hatten diese Tiere aber mit den ursprünglichen Beschreibungen des Chupacabras überhaupt nichts zu tun, und die Verbindung wurde erst durch die Medien hergestellt.

Erklärungen

Tatsächlich gibt es keinerlei seriöse Berichte über einen beobachteten Angriff eines Chupacabra auf seine Opfer. Oft werden nur seine angeblichen Opfer aufgefunden, mit zwei kleinen Einstichen am Nacken, sowie blutleer. Deswegen wird unterstellt, dass sich der Chupacabra von Blut ernährt, da er das Fleisch seiner Opfer stets unberührt lässt. Dass ein so großes Tier sich nur von Blut ernährt, stellt neben vielen anderen Eigenheiten, die dem Chupacabra zugeschrieben werden, eine biologische Unmöglichkeit dar. Die angebliche Blutleere der aufgefundenen Kadaver resultiert mit ziemlicher Sicherheit in den allermeisten Fällen schlicht aus der Tatsache, dass sich in toten Körpern das Blut sehr schnell zersetzt und schon nach kurzer Zeit kein Blut mehr gefunden werden kann. Eine mögliche Erklärung für die häufigen Sichtungen könnte ein tief verwurzelter Aberglaube, verbunden mit Voodoo-Praktiken auf den Westindischen Inseln sein. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die abergläubischen Bauern nur zu gerne jedes von einem normalen Raubtier gerissene Stück Vieh einem übernatürlichen Monster zur Last legen. Die Verbindung mit den Opferriten des Voodoo, bei denen Opfertieren Blut entnommen wird, lässt die immer wieder vorkommenden Sichtungen des Chupacabra nachvollziehbar werden.

Fälle

Der wohl berühmteste und spektakulärste Fund eines Chupacabra soll sich am 25. August 2000 ereignet haben, als ein Bauer auf ein seltsames Tier schoss. Nachdem der angebliche Chupacabra dann an ein wissenschaftliches Institut weitergegeben wurde, ist der Kadaver als derjenige eines Hundes identifiziert worden. Der betroffene Bauer jedoch bestritt dies und behauptete, der Kadaver sei ausgetauscht worden.

Angeblich wurde im August 2005 ein Chupacabra von einem texanischen Bauern in einer Falle getötet und fotografiert. Der Kadaver soll zur Untersuchung in das Texas Parks and Wildlife Departement gebracht worden sein. Den dortigen Verantwortlichen ist davon jedoch nichts bekannt und der fotografierte Kadaver wird als präparierter Kojote eingestuft.

Die vorliegenden Berichte über blutleere Ziegen und die hohe Anzahl der Augenzeugenberichte lassen einige sogenannte Kryptozoologen auf die Existenz des Chupacabra schließen.

Für die Dokureihe Monster Quest des History Channel wurden DNA-Proben angeblicher getöteter Chupacabra analysiert und verglichen, mit dem Ergebnis, dass es sich um Hunde, bzw. Hundehybride handelt.[1]