Mekka – das Herz des Islam
Der Mann war zu Tode erschrocken. Wohin er auch in der Morgendämmerung blickte, überall stand die Gestalt eines Engels am Horizont. Eine Stimme erschütterte sein Innerstes: „Du bist zum Propheten berufen !“
Der Religionsgründer
Mohammed, der zukünftige Religionsgründer, verweigerte jedoch die Annahme der göttlichen Verkündigung. Erst als ihm der Erzengel Gabriel ein zweites Mal erschien, nahm er sein Schicksal an. Das Ereignis, das einen einfachen Mann zum himmlischen Boten und Gründer des Islams, einer der mächtigsten Religionsgemeinschaften der Welt, machte, fand 610 n Chr. In Saudi-Arabien, in der Nähe der alten Handelsstadt Mekka, statt. Der Überlieferung zufolge verkündete Mohammed von da an: „Es gibt keinen Gott außer Allah“.
Allah ist groß!
Allah ist der Schöpfer der Welt und der Allmächtige. So steht es im Koran, den Mohammed angeblich auf Anweisung des Engels schreiben ließ und der eine göttliche Offenbarung enthält. Die reiche Handelsmetropole Mekka wurde zum pulsierenden Herzen des Islam. Mohammed selbst hat sie im Namen seines neuen Glaubens geprägt und zum Mittelpunkt erklärt, denn hier hatte er die ersten göttlichen Offenbarungen empfangen und hier soll das erste Gotteshaus der Menschheit gestanden haben, das der biblische Urvater Abraham errichtet hatte.
Die heilige Ka’aba
Im Islam werden alle Gläubigen, Männer wie Frauen, dazu aufgefordert, einmal in ihrem Leben eine Wallfahrt, die so genannte „Hadsch“ nach Mekka zu unternehmen. Zielpunkt der Pilgerreise und zugleich Glaubenszentrum ist die „Ka’aba“, ein würfelförmiges Gebäude im Hof der Hauptmoschee. Dort wurde an der Südostecke der heilige „Schwarze Stein“, der „Hadschar al-Aswad“, eingemauert. Dieses rätselhafte Objekt, das viele für einen Meteroriten halten, war bereits Kultgegenstand von heidnischedn Stämmen in präislamischer Zeit. Den Moslems jedoch galt er als Relikt aus der Urzeit Adams – er soll einst vom Himmel gefallen sein – und ist noch heute Ausdruck eines Bündnisses zwischen dem Schöpfer und seiner Schöpfung.
Metropole der Welt
Fünfmal täglich verneigen sich die Moslems in Richtung Mekka. Diese „Mutter aller Städte“ liegt auf einer kargen Hochebene. Die Stadt, die in der Vergangenheit eine moderne Prägung erfahren hat, zieht jedes Jahr Hunderttausende von Pilgern an.
In langwogenden Menschenreihen, die alle die Ka’aba entgegen dem Uhrzeigersinn umkreisen, nähern sie sich dann unter Gebeten ehrfürchtig dem Heiligtum, das mit seinen 15 Metern Höhe wuchtig den Innenhof überragt. In zwei Meter Höhe befindet sich eine ovale, silberglänzende Einfassung, durch die der Gläubige mit seinen Lippen den heiligen „Schwarzen Stein“ berühren kann. Nicht-Muslimen ist bis heute der Zutritt nach Mekka verboten. Auch eine Untersuchung des „Schwarzen Steins“ ist strengstens untersagt. Man erzählt: wer ihn auf diese Weise schändet, verwirke sein Leben.
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