Externsteine – eine gemeinsame Kultstätte


Kurz vor dem kleinen Ort Horn bei Bad Meinberg, in einer Mulde des Teutoburger Waldes, liegt eine bizarre Steingruppe, deren frühere Bedeutung bis heute nicht geklärt ist: die Externsteine. Manche Archäologen halten die gewaltigen, vor Millionen Jahren durch Eruption entstandenen Sandsteinfelsen für eine ehemalige Kultstätte der Germanen, die diese wiederum von ihren steinzeitlichen Vorfahren übernommen haben. Die vielen Besucher, die jährlich zu den Externsteinen kommen, betreten mit den sieben bis zu 30 Meter hohen Felsen, die zum Teil ausgehöhlt sind und über Treppen und eine kleine Brücke begehbar gemacht wurden, den heiligen Boden. Noch im 18. Jahrhundert nannte man den Teutoburger Walds „Osninghain“, den Hain der Götter. Archäologische Ausgrabungen im 19. Jahrhundert förderten in der Umgebung auch zahlreiche germanische Wallanlagen und Hochburgen ans Tageslicht. Historiker sind deshalb davon überzeugt, in den Externsteinen ein zentrales germanisches Heiligtum vor sich zu sehen.

Das Ende des Feldherrn Varus
Für diese Annahme spricht auch die Mittellage im einstigen Grenzgebiet von neun Germanenstämmen, die der Cherusker Arminius 9 n. Chr. in eine schicksalsschwere Schlacht gegen die Römer geführt hat. Ihr Anführer Varus, der damalige Statthalter Germaniens, stürzte sich nach der blutigen Niederlage in sein Schwert. Nach der Missionierung Europas wurde der Bereich der Externsteine zu einem christlichen Kultzentrum, und eine „Sacellum“ genannte Höhle zu einer Kapelle umfunktioniert. Aufmerksame Besucher sehen unter einem Felsenrelief, das die Abnahme Jesu vom Kreuz symbolisiert, noch die stark verwitterte Darstellung eines frühgeschichtlichen Fruchtbarkeitskultes: ein von einem Drachen umschlungenes Menschenpaar.

Frühe Sternwarte
Dass die kleine Kapelle zur Zeit der Germanen – und möglicherweise schon in der Steinzeit – so etwas wie eine Sternwarte gewesen sein muss, ist heute noch ersichtlich. Durch ein kreisrundes Loch und eine entsprechende Peilvorrichtung können die Sommersonnenwende und der nördlichste Stand des Mondes bestimmt werden. Der Geomantie-Experte Walter Machalett billigt den Germanen und deren Vorfahren ein mathematisches, astronomisches und kosmisches Wissen zu, dessen Symbolik sich in den megalithischen Anlagen Nordeuropas langsam erschließt. Machalett verband auf einer Karte die Externsteine mit dem Standort der Cheopspyramide in Ägypten und dem Ort Salvage auf den Kanarischen Inseln, der für viele Atlantis-Forscher eine der Säulen des untergegangen Kontinents ist. Er erhielt ein klassisches gleichschenkeliges Dreieck – exakt 51°51’14,3‘‘. Auch im Stadtplan von Karlsruhe und im Dom zu Aachen will Machalett das Dreieck nachgewiesen haben, zum Beispiel in den Dreiecken des so genannten karolingischen Gitters im Norden und Süden des Karlsdoms. Die Externsteine und die alte Kaiserstadt liegen zudem exakt auf dem für die Geomantie bedeutsamen 51. Breitengrad, auf dem sich u.a. auch Stonehenge befindet.

Mikro- und Makrokosmos
„Eine Kultstätte wie die Externstätte ist ein Ort außergewöhnlicher Energien“, meinte der Geomantie-Experte Dr. Jens M. Möller (1937-2000) aus Karlsruhe. „Hier ist ein Verbindungspunkt zwischen dem irdischen und dem himmlischen, göttlichen übergeordneten Prinzip, zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos, wie es der große ägyptische Eingeweihte Thot (oder Hermes Trismegistos später nannten) lehrte.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Externsteine